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Tanz im Freien Lyrics

Ich stell mir vor, es fällt nicht auf,
dass ich schon über 60 bin.
Baseball-Kappe, Bart gestutzt
Hosen eng, weisses Hemd,
sag' ich zu ihr:
Tanze mit mir."
Warum nicht", sagt sie, „okay".
Wie eine Loveparade-Queen
ist sie und lacht über die Art
Tanz und Musik. Drittel so alt
ist sie wie ich,
drückt sich an mich.

Das ist Musette: Akkordeon,
Schlagzeug und Bass. Und der Kies
raschelt und knirscht. Über uns
Lampions. „Schau mal hoch:
Schwindelig schön,
wie sie sich dreh'n."

Sie atmet ruhig, schüttelt den Kopf,
wie ich sie frag': „Bist Du von hier?"
Du etwa?", fragt sie und lacht.
Eigentlich ja", sage ich, doch
das ist schon sehr
lange her."

Ist schon verrückt: hier diesen Platz
gibt's immer noch, und auch den Kies.
Früher Gartenlokal, sonnabends Schwof;
und da im Busch, gleich nebenan,
hinterher
Küsse und mehr.
Und ich erzähl' wie ich hier oft
aufgespielt hab' mit meiner Band.
Sänger war ich und Gitarrist.
Blueberry Hill", „In the Mood",
Wo bleibst Du Fritz"
war n uns're Hits.

Und dass auf dem Feld hinterm Lokal
zweimal im Jahr Kirmes war:
Schiffschaukel und Raupe, wo ich
während der Fahrt trés élégant
Sprung auf und ab,
abkassiert hab'.

Und ich erzählt dass an dem Bach
drüben im Wald am Erlenbaum
Peter hing, bloß, weil man ihn
aufgespürt hat mit dem
Lateinlehrer Klett
nackt im Bett;
Und in der Höhle, auch da im Wald,
hatten sich Deserteure versteckt
und eine Jüdin mit ihrem Kind.
Keiner kam raus. Man mauerte sie
mit Stahl und Stein
einfach da ein.

Und dass genau hier auf dem Platz
bänderbunt der Maienbaum stand,
und dass - herrje wie lang' ist das her! -
meine erste Liebe da
einmal sogar
Maikönigin war.

Weiter so hab' ich gequatscht.
Hätte ihr fast sogar erzählt
von meinem Rosebud.
Da sagte sie: „Ich trinke was,
und zwar jetzt."
Hat sich gesetzt.

Noch einen Tanz?" „Nein", sagte sie,
nächstes Jahr komm' ich nochmal;
hast dann vielleicht wieder so'n paar
Stories drauf aus der Zeit
von Asterix.
Na, macht ja nix!"
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