... dieses Schloß kam nämlich früh in die Hände von Rittern, die man die "Teutschen" nannte und der, welcher hier zu befehlen hatte, den nannte man "Den Komtur". Einer der wüstesten soll der Hans von Stoffeln gewesen sein - aus dem Schwabenlande. Und unter Ihm soll es sich zugetragen haben.
Diesem Hans von Stoffeln fiel es bei, dort hinten auf dem Behrhegen-Hugel ein großes Schloß zu bauen - und die Bauern, welche zum Schlosse gehörten, mußten es bauen. Der Ritter fragte nach keinem von der Jahreszeit gebotenem Werk; nicht nach dem Heuet und nicht nach der Ernte, nicht nach dem Säet. Zu der und der Zeit sollte der letzte Ziegel gedeckt - der letzte Nagel geschlagen sein. Barmherzigkeit kannte er keine. Die Bedürfnisse armer Leute kannte er nicht. Er ermunterte sie auf heidnische Weise mit Schlägen und Schimpfen und wenn einer müde wurde, langsamer sich rührte oder gar ruhen wollte, so war der Vogt hinter Ihm mit der Peitsche. Und weder Alter noch Schwachheit wart verschont.
Endlich war das Schloß fertig. Die Bauern waren froh, daß es einmal stand. Sie wischten sich den Schweiß von den Stirnen. Aber war doch ein langer Sommer vor Ihnen und Gott über Ihnen - Und darum faßten sie Mut und kräftig den Pflug und trösteten Weib und Kind die schweren Hunger gelitten - und denen Arbeit eine neue Pein schien. Aber kaum hatten sie den Pflug ins Feld geführt, so kam Botschaft, daß alle Hofbauern eines Abends zur bestimmten Stunde im Schloß zu Sumiswald sich einfinden sollten --- Sie bangten und hofften ...
- Der Komtur -
Endlich wurden sie dem Rittersaal entboten - vor ihnen öffnete sich die schwere Tür. Drinnen saßen um den schweren Eichentischen die schwarz-braunen Ritter - wilde Hunde zu ihren Füßen. Und obenan der Herr von Stoffeln. Ein wilder, mächtiger Mann, der einen Kopf hatte wie ein doppelt Bärennees, Augen machte wie Pflugsräder und einen Bart hatte wie eine alte Löwenmähne. Den Bauern wart nicht gut zumute. Da erhob der von Stoffeln seine Simme und sie tönte, wie aus einer hundertjährigen Eiche:
"Mein Schloß ist fertig, doch noch eines fehlt! Der Sommer kömmt und droben ist kein Schattengang. In Zeit eines Monats sollt ihr mir einen pflanzen - sollt hundert ausgewachsne Buchen nehmen aus dem Mülleberg mit Ästen und Wurzeln und sollt sie mir pflanzen auf Bärhegen. Und wenn eine einzige Buche fehlt, so büßt Ihr es mir mit Gut und Blut. Drunten steht Trunk und Imbiß --- aber morgen."
Der Komtur - Der Komtur - Der Komtur
Barmherzigkeit kannte er keine.
Der Komtur - Der Komtur - Der Komtur
Barmherzigkeit kannte er keine.
Als von Trunk und Imbiß einer hörte, meinte er, der Ritter sei gnädig und gut gelaunt und begann zu reden von ihrer notwendigen Arbeit und dem Hunger von Weib und Kind und vom Winter, wo die Sache besser zu machen wäre. Da begann der Zorn des Ritters' Kopf größer und größer zu schwelgen und seine Stimme brach los, wie der Donner aus einer Flu und er sagte ihnen:
"Wenn ich gnädig bin, so seid ihr übermütig. Wenn im Polenlande einer das nackte Leben hat, so küsst er einem die Füße. Ihr aber habt Kind und Rind - Dach und Fach und doch nicht satt ? Aber gehorsamer und genügsamer mache ich euch, sowahr ich Hans von Stoffeln bin. Und wenn in Monatsfrist die hundert Buchen nicht oben steh'n, so laß' ich euch peitschen, bis kein fingerlang mehr ganz an euch ist. Und Weiber und Kinder werfe ich den Hunden vor."
6x: Der Komtur - Der Komtur - Der Komtur
Barmherzigkeit kannte er keine.
Der Komtur - Barmherzigkeit kannte er keine !
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Diesem Hans von Stoffeln fiel es bei, dort hinten auf dem Behrhegen-Hugel ein großes Schloß zu bauen - und die Bauern, welche zum Schlosse gehörten, mußten es bauen. Der Ritter fragte nach keinem von der Jahreszeit gebotenem Werk; nicht nach dem Heuet und nicht nach der Ernte, nicht nach dem Säet. Zu der und der Zeit sollte der letzte Ziegel gedeckt - der letzte Nagel geschlagen sein. Barmherzigkeit kannte er keine. Die Bedürfnisse armer Leute kannte er nicht. Er ermunterte sie auf heidnische Weise mit Schlägen und Schimpfen und wenn einer müde wurde, langsamer sich rührte oder gar ruhen wollte, so war der Vogt hinter Ihm mit der Peitsche. Und weder Alter noch Schwachheit wart verschont.
Endlich war das Schloß fertig. Die Bauern waren froh, daß es einmal stand. Sie wischten sich den Schweiß von den Stirnen. Aber war doch ein langer Sommer vor Ihnen und Gott über Ihnen - Und darum faßten sie Mut und kräftig den Pflug und trösteten Weib und Kind die schweren Hunger gelitten - und denen Arbeit eine neue Pein schien. Aber kaum hatten sie den Pflug ins Feld geführt, so kam Botschaft, daß alle Hofbauern eines Abends zur bestimmten Stunde im Schloß zu Sumiswald sich einfinden sollten --- Sie bangten und hofften ...
- Der Komtur -
Endlich wurden sie dem Rittersaal entboten - vor ihnen öffnete sich die schwere Tür. Drinnen saßen um den schweren Eichentischen die schwarz-braunen Ritter - wilde Hunde zu ihren Füßen. Und obenan der Herr von Stoffeln. Ein wilder, mächtiger Mann, der einen Kopf hatte wie ein doppelt Bärennees, Augen machte wie Pflugsräder und einen Bart hatte wie eine alte Löwenmähne. Den Bauern wart nicht gut zumute. Da erhob der von Stoffeln seine Simme und sie tönte, wie aus einer hundertjährigen Eiche:
"Mein Schloß ist fertig, doch noch eines fehlt! Der Sommer kömmt und droben ist kein Schattengang. In Zeit eines Monats sollt ihr mir einen pflanzen - sollt hundert ausgewachsne Buchen nehmen aus dem Mülleberg mit Ästen und Wurzeln und sollt sie mir pflanzen auf Bärhegen. Und wenn eine einzige Buche fehlt, so büßt Ihr es mir mit Gut und Blut. Drunten steht Trunk und Imbiß --- aber morgen."
Der Komtur - Der Komtur - Der Komtur
Barmherzigkeit kannte er keine.
Der Komtur - Der Komtur - Der Komtur
Barmherzigkeit kannte er keine.
Als von Trunk und Imbiß einer hörte, meinte er, der Ritter sei gnädig und gut gelaunt und begann zu reden von ihrer notwendigen Arbeit und dem Hunger von Weib und Kind und vom Winter, wo die Sache besser zu machen wäre. Da begann der Zorn des Ritters' Kopf größer und größer zu schwelgen und seine Stimme brach los, wie der Donner aus einer Flu und er sagte ihnen:
"Wenn ich gnädig bin, so seid ihr übermütig. Wenn im Polenlande einer das nackte Leben hat, so küsst er einem die Füße. Ihr aber habt Kind und Rind - Dach und Fach und doch nicht satt ? Aber gehorsamer und genügsamer mache ich euch, sowahr ich Hans von Stoffeln bin. Und wenn in Monatsfrist die hundert Buchen nicht oben steh'n, so laß' ich euch peitschen, bis kein fingerlang mehr ganz an euch ist. Und Weiber und Kinder werfe ich den Hunden vor."
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Barmherzigkeit kannte er keine.
Der Komtur - Barmherzigkeit kannte er keine !
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