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Kapitel II: Liebe (Vollmondnacht) Lyrics

PROTAGONIST:
So hüll' ich meinen Geist in Nebel,
Fessle ihn mit feuchtem Knebel
Und dennoch schweift mein Traum so weit!
Doch lass' ich dies nicht zu!
Bring ihn zurück in jene Zeit,
In der ich schlief in tiefster Ruh'.

EINE SCHWARZ VERHÜLLTE GESTALT:
Wie grausam da Erwachen ist!

PROTAGONIST:
Fiebrig rasend, tosend Herz,
Feurig kalter Seelenschmerz
Ungeduld zerreißt den Geist,
Nur du der Frage Antwort weißt

Gehetzt, gejagt und ruhelos
Hast' ich durch's Gestrüpp
Fühl' nicht mehr das feuchte Moos,
Kein Weg führt mehr zurück
DAS ORAKEL:
Der volle Mond schien seltsam blass,
Durchs verrauchte Fensterglas

Und hüllte dort mit dunklem Schein
Ihre nackten Leiber ein

Eng umschlungen tanzten sie,
Die Körper glänzend, feucht von Schweiß,
Zu einer fremden Melodie,
Deren Herkunft niemand weiß
Zwei Wesen nicht mehr Mensch noch Tier
Zwei Wölfe in göttlicher Ekstase
Die Nacht verleibt sich Tage ein

DIE EINSAMKEIT:
Klamme Finger graben sich
Tief ins feuchte Erdenreich
Die Hand zerschnitten kreidebleich,
Gekrümmt, verkrampft und starr vor Gicht,

Erschöpft rieht' sich der Leib zu Grunde,
Ertrinkt im Blut der Erde Wunde,
Die in unbedachter Tat
Er doch selbst geschlagen hat
Report lyrics
Schwarz verhüllt (2011)
Prolog Kapitel I: Sehnsucht (Dämmerung in verschneitem Wald) Kapitel II: Liebe (Vollmondnacht) Kapitel III: Trauer (Als das Glück noch Zukunft hieß) Kapitel IV: Angst (Der Morgen graut am Horizont) Kapitel V: Erhabenheit (Die Königin dem Grab entsteigt) Kapitel VI: Melancholie (Tagtraum)