Ganz schön unbequem, so'n Sarg, also da ham se uns vielleicht wat angedreht,
dabei war der noch 200 Mark teurer als die übliche DIN-Ausführung in
Latschenkiefer; sagt der Verkäufer noch so, in diesem Modell haben Sie auch
eine ganz andere Ellenbogenfreiheit! Von wegen, aber man steckt ja nich drin
vorher, oder würden Sie vielleicht im Sarggeschäft Probe liegen? Na sehen Sie!
Und ich sag noch zu Lisbeth,
Lisbeth, sag ich, willste mich nich lieber einäschern?
Nää, meint se, Hubert, dann kannste doch gar nich bei mir spuken kommen,
und ich sag noch,
nää, nää, Lisbeth, lass mal, nachher komm ich noch ungelegen ...
Aber manchmal würd ich gern nach ihr gucken,
wär doch möglich, dat se sich ´n bissken freut,
und wenn nich, dann erschein ich halt ein andermal,
wir Verblichenen ham ja sehr viel Zeit ...
Tja, bei mir war ja, wie sagt man so schön, alle ärztliche Hilfe umsonst,
Kassenpatient ebend, und ich sag noch, Lisbeth, sag ich,
nich in dat evangelische Krankenhaus,
aber da hat schon keiner mehr auf mich gehört, die Schwester auch nich.
Lag ich da auf diesen Doppelzimmer und der andere war furchtbar am Stöhnen,
und ich sag, Schwester, sag ich, hören Sie mal, wie der Mann sich aufführt, so
wat gehört doch in ein Sterbezimmer! Da sagt die, dat is dat Sterbezimmer ...
Na ja, auf der anderen Seite auch mal angenehm, nich, kein Telefon,
keine Blagen von nebenan, die klingeln und sagen, Onkel, du bist doch Dichter,
kannste uns nich mal ´nen Entschuldigungszettel für die Schule schreiben?
Und kein Herr in den besten Jahren, der sagt,
guten Tag, ich bin Student und muss mir mein Studium selber finanzieren,
wollen Sie nicht eine Frauenzeitschrift abonnieren?
Und da muss dann wat schiefgelaufen sein, kam statt Playboy
Frau im Spiegel ... Na ja, Lisbeth war begeistert ...
Ja manchmal würd ich gern nach ihr gucken,
wär doch möglich, dat se sich ´n bissken freut,
und wenn nich, dann erschein ich halt ein andermal,
wir Verblichenen ham ja sehr viel Zeit ...
Na, die letzten Tage war ich ja dann zu Hause, nich, aber von letzte Ruhe
keine Spur, schrie Lisbeth von nebenan, Hubert, schreibt man Beerdigung
mit einem oder zwei „e"? Unmöglich, so'n Wort kennt man doch! Und dann
den Text von diese Einladung, wollt se auch unbedingt, dat ich den selber
formuliere, albern, is doch immer datselbe, nach lange, schwere Krankheit
starb völlig unerwartet unser lieber Duzbruder, Ziehschwager, Nennonkel
und wat nich alle. Dat ausgerechnet Riebschlägers Jupp, dat der auch
eine kriegen sollte, dat fand ich also schon ein bissken ... ich meine, gut,
ich war nich mehr der Jüngste, bei mir war Weihnachten schon öfter zuletzt,
und dann so eine junge, vitale Frau wie Lisbeth ...
Na ja, da braucht se jetzt nich mehr zu warten, bis ich donnerstags abends
außen Haus geh, zum Gesangsverein; dat heißt, dachte sie! Wissen Sie, wo ich
wirklich war? Im Video-Club, p***** gucken! Jedenfalls so lange, bis ich erfuhr,
dat der Dirigent von den Gesangsverein donnerstags abends, immer wenn
Riebschlägers Jupp schon weg war, dat der dann auch noch ankam ...
Wat ich nur zu gerne wissen möchte, ob dat mit unsern Vikar und Lisbeth,
ob dat stimmt. Also, da würd ich gern mal Mäuschen spielen,
da würde ich glatt ein paar Jahre hier von meines ... Dingens ... von geben ...
Moment mal ... Moment mal ... Dat geht ja ... Dat geht ja ganz leicht ...
Lisbeth, ich komme ...! Bin gleich da ...
dabei war der noch 200 Mark teurer als die übliche DIN-Ausführung in
Latschenkiefer; sagt der Verkäufer noch so, in diesem Modell haben Sie auch
eine ganz andere Ellenbogenfreiheit! Von wegen, aber man steckt ja nich drin
vorher, oder würden Sie vielleicht im Sarggeschäft Probe liegen? Na sehen Sie!
Und ich sag noch zu Lisbeth,
Lisbeth, sag ich, willste mich nich lieber einäschern?
Nää, meint se, Hubert, dann kannste doch gar nich bei mir spuken kommen,
und ich sag noch,
nää, nää, Lisbeth, lass mal, nachher komm ich noch ungelegen ...
Aber manchmal würd ich gern nach ihr gucken,
wär doch möglich, dat se sich ´n bissken freut,
und wenn nich, dann erschein ich halt ein andermal,
wir Verblichenen ham ja sehr viel Zeit ...
Tja, bei mir war ja, wie sagt man so schön, alle ärztliche Hilfe umsonst,
Kassenpatient ebend, und ich sag noch, Lisbeth, sag ich,
nich in dat evangelische Krankenhaus,
aber da hat schon keiner mehr auf mich gehört, die Schwester auch nich.
Lag ich da auf diesen Doppelzimmer und der andere war furchtbar am Stöhnen,
und ich sag, Schwester, sag ich, hören Sie mal, wie der Mann sich aufführt, so
wat gehört doch in ein Sterbezimmer! Da sagt die, dat is dat Sterbezimmer ...
Na ja, auf der anderen Seite auch mal angenehm, nich, kein Telefon,
keine Blagen von nebenan, die klingeln und sagen, Onkel, du bist doch Dichter,
kannste uns nich mal ´nen Entschuldigungszettel für die Schule schreiben?
Und kein Herr in den besten Jahren, der sagt,
guten Tag, ich bin Student und muss mir mein Studium selber finanzieren,
wollen Sie nicht eine Frauenzeitschrift abonnieren?
Und da muss dann wat schiefgelaufen sein, kam statt Playboy
Frau im Spiegel ... Na ja, Lisbeth war begeistert ...
Ja manchmal würd ich gern nach ihr gucken,
wär doch möglich, dat se sich ´n bissken freut,
und wenn nich, dann erschein ich halt ein andermal,
wir Verblichenen ham ja sehr viel Zeit ...
Na, die letzten Tage war ich ja dann zu Hause, nich, aber von letzte Ruhe
keine Spur, schrie Lisbeth von nebenan, Hubert, schreibt man Beerdigung
mit einem oder zwei „e"? Unmöglich, so'n Wort kennt man doch! Und dann
den Text von diese Einladung, wollt se auch unbedingt, dat ich den selber
formuliere, albern, is doch immer datselbe, nach lange, schwere Krankheit
starb völlig unerwartet unser lieber Duzbruder, Ziehschwager, Nennonkel
und wat nich alle. Dat ausgerechnet Riebschlägers Jupp, dat der auch
eine kriegen sollte, dat fand ich also schon ein bissken ... ich meine, gut,
ich war nich mehr der Jüngste, bei mir war Weihnachten schon öfter zuletzt,
und dann so eine junge, vitale Frau wie Lisbeth ...
Na ja, da braucht se jetzt nich mehr zu warten, bis ich donnerstags abends
außen Haus geh, zum Gesangsverein; dat heißt, dachte sie! Wissen Sie, wo ich
wirklich war? Im Video-Club, p***** gucken! Jedenfalls so lange, bis ich erfuhr,
dat der Dirigent von den Gesangsverein donnerstags abends, immer wenn
Riebschlägers Jupp schon weg war, dat der dann auch noch ankam ...
Wat ich nur zu gerne wissen möchte, ob dat mit unsern Vikar und Lisbeth,
ob dat stimmt. Also, da würd ich gern mal Mäuschen spielen,
da würde ich glatt ein paar Jahre hier von meines ... Dingens ... von geben ...
Moment mal ... Moment mal ... Dat geht ja ... Dat geht ja ganz leicht ...
Lisbeth, ich komme ...! Bin gleich da ...